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Igel im Garten

So unterstützt du die Nützlinge richtig

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Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist der Igel eine besonders geschützte Tierart und darf nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Dennoch sind Igel Gefährdungen durch Menschen ausgesetzt: Vor allem der Straßenverkehr stellt für Igel eine große Gefahr dar. Die Bebauung von Waldgebieten und großflächige industrielle Landnutzung sorgen zudem für eine Verknappung des natürlichen Lebensraumes des Igels. Daher sind die kleinen Säugetiere häufige Besucher in unseren heimischen Gärten und brauchen unsere Unterstützung. Wir zeigen dir, wie du deinen Garten igelfreundlich gestalten kannst und beantworten dir folgende Fragen:

Was muss ich über Igel wissen?
Wie erkenne ich Igel im Garten?
Woran erkenne ich hilfsbedürftige Igel?
Was brauchen Igel im Garten?

Igel im Laub

Igel im Garten - Das musst du über die stacheligen Tierchen wissen

Igel (Erinaceidae) werden in freier Wildbahn bis zu sieben Jahre alt. Sie wiegen rund 780 Gramm und haben ungefähr 6000 bis 8000 Stacheln, die sie bei Gefahr dem Angreifer durch Einrollen entgegenstrecken. Igelstacheln sind innen hohl, da sonst das zu tragende Gewicht für die kleinen Säugetiere zu hoch wäre.

Lebensraum

Igel bewohnen ursprünglich Wälder mit vielfältigem Bewuchs, die sichere Unterschlüpfe und viel artgerechte Nahrung bieten. Sie fühlen sich hauptsächlich in dichten Hecken und Gebüschen wohl. Durch die Verknappung ihres natürlichen Lebensraumes sind Igel heute nicht selten auch in städtischen Parks und Gärten anzutreffen.

Viele Gärtner sind beunruhigt, wenn sich Igel auf ihren Grundstücken tummeln. Löcher im Rasen und in Beeten wirken auf den ersten Blick natürlich beunruhigend, aber eigentlich sind Igel tolle Helfer.

  • Igel ernähren sich von pflanzenschädigenden Käfern, Insekten, Raupen, Würmern und Engerlingen.
  • Auf Beutezug lockern Igel das Erdreich auf und sorgen so für ideale Bodenbelüftung.
  • Aas bleibt im Igel-Revier nicht lange liegen.
Igel mit Zunge

Speiseplan

Igel ernähren sich von Insekten, Würmern und Aas. Fallobst rühren Igel im Garten nur dann an, wenn sie darin Maden vermuten. Zur Nahrungssuche verwenden Igel ihren hervorragenden Geruchssinn. Vor allem in der Dämmerung und zu nachtschlafender Zeit machen sich die stacheligen Tierchen auf die Jagd nach Nahrung.

Schlafgewohnheiten

Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Den Tag verbringen sie in ihren Nestern geschützt von Sträuchern oder Laubhaufen. Von November bis März halten Igel Winterschlaf. So verschlafen sie die kalte Jahreszeit fast durchgehend und kommen erst im Frühjahr 20 bis 40 % leichter wieder aus ihrem Nest.

Fortpflanzung

Igel pflanzen sich hauptsächlich zwischen Juni und August fort. Nach ungefähr 35 Tagen Tragezeit erblicken vier bis fünf junge Igel das Licht der Welt. Die Babys wiegen etwa 12 bis 25 Gramm. Igelbabys werden schon mit Stacheln geboren. Die Stacheln der Babys sind noch sehr weich und werden erst später hart und fest. Sie sind taub und stumm. Die Augen und Ohren öffnen sich langsam ab der zweiten Geburtswoche. Igelmütter sind alleinerziehend, das Igelmännchen spielt bei der Aufzucht der Jungen keine Rolle. Der Nachwuchs wird rund 42 Tage lang gesäugt, danach macht er sich selbständig auf Futtersuche.

So erkennst du Igel im Garten

Ob du nächtlichen Besuch von einem Igel hattest, lässt sich ganz einfach an seinen Hinterlassenschaften und Geräuschen feststellen:

  • Igelkot besteht aus dunkelbraunen oder schwarzen Würstchen, die etwa 3 bis 6 Zentimeter lang sind.
  • Igelfüße hinterlassen unverwechselbare Spuren im Schnee oder auf feuchter Erde. An den Vorder- und Hinterfüßen verfügen sie jeweils über fünf Zehen, ein Fuß ist circa 28 Millimeter breit und 25 Millimeter lang.
  • Igel graben auf der Suche nach Nahrung kleine Löcher im Rasen oder Beete.
  • Igel können ziemlich laut sein und du hörst von ihnen Geräusche am Abend wie Schmatzen, Schnarchen, Schnaufen und Rumoren.

Igel im Garten - Hilfe für kranke Tiere

Vor allem im Herbst finden viele aufmerksame Menschen augenscheinlich hilflose Igel im Garten oder am Straßenrand. Hier stellt sich allerdings die Frage, wann das Tier tatsächlich Hilfe benötigt und wann du den Igel getrost der Natur überlassen kannst. In den meisten Fällen reicht es aus, Igeln einen Unterschlupf und Futter anzubieten.

So erkennst du, ob ein Igel wirklich in Not ist:

  • Sein Körper ist abgemagert, er hat eingesunkene Augen, eingefallene Flanken und Einbuchtung hinter dem Kopf ("Hungerlinie").
  • Er macht seltsame Geräusche, hustet oder röchelt.
  • Sein Gang ist unnatürlich, er torkelt, hinkt oder bewegt sich kaum.
  • Er hat sichtbare äußerliche Verletzungen.
  • Es handelt sich um ein tagsüber gefundenes verwaistes Jungtier.
  • Der Igel irrt trotz Schnee und Minusgraden draußen herum.

Igel sind Wildtiere und keine Haustiere. Sie sollten auf keinen Fall aus ihrem natürlichen Lebensraum entnommen werden, es sei denn, sie brauchen wirklich Hilfe.

Erste Hilfe Maßnahmen

Ab zum Tierarzt: In allen oben genannten Fällen sollte der Fundigel schnellstmöglich zum Tierarzt oder zur Igelnothilfe gebracht werden. Hier findest du Expertenhilfe und du wirst fachkundig beraten, was das Beste für deinen Schützling ist.

Aufwärmen: Unter Umständen kann es möglich sein, dass du einen gefunden Igel über Nacht bei dir aufnehmen musst, bis du ihn zum Tierarzt bringen kannst. Im Winter sollte das Tier dringend aufgewärmt werden, bevor du dich weiteren Hilfsmaßnahmen widmest. Fülle dazu eine Wärmflasche mit handwarmem Wasser und lege den Igel darauf.

Nachtquartier: Als vorübergehende Igel-Unterkunft eignet sich eine Pappschachtel, die mit Zeitungsschnipseln und zerrissenem Küchenpapier ausgekleidet wurde. Schneide ein Loch in die Box, das als Ein- und Ausgang dient. Platziere das provisorische Igelhaus in der Bade- oder Duschwanne, damit dein Besucher nicht nachts im Haus stiften geht. Stelle zwei flache Schälchen mit Wasser und ein Tellerchen mit geeignetem Futter bereit.

Igelfreundlicher Garten

Igel fühlen sich überall dort heimisch, wo sie reichlich Nahrung finden und es Unterschlüpfe für die Aufzucht ihres Nachwuchses und einen ungestörten Winterschlaf gibt. Folgende Tipps solltest du für einen igelfreundlichen Garten beachten:

Gestalte deinen Garten möglichst naturnah

Englischer Rasen und exotische Gehölze gefallen Igeln gar nicht. Damit sich die kleinen Nachtschwärmer wohlfühlen, solltest du einen möglichst naturnahen Garten haben. Igel mögen leicht verwilderte Grünanlagen mit einheimischen Gehölzen und Stauden, die ihrem natürlichen Lebensraum möglichst ähnlich sind. Eine naturnahe Gartengestaltung kommt nicht nur Igeln zugute - auch Vögel, Bienen und andere Insekten erfreuen sich an saftigen Wiesen und üppigem Nahrungsangebot. Und so kannst du ganz nebenbei noch etwas für den Bienenschutz und den Artenerhalt in der Vogelwelt tun.

Schaffe Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten

Biete den Igeln im Garten Unterschlupf- sowie Nistmöglichkeiten an. Idealerweise bestehen diese aus Reisighaufen, Laub und Buschwerk. Auch ein Komposthaufen bietet ein gemütliches Plätzchen für eine Igelfamilie. In dichten Hecken fühlen sie sich ebenfalls wohl. Zusätzliche Überwinterungsmöglichkeiten schaffst du mit dem Bau eines Igelhäuschens.

Sorge für Durchgänge

Verzichte auf kleinmaschige Zäune, damit die Igel sich frei bewegen können. Decke Kellerschächte und Gruben ab, damit keines der kleinen Tierchen hineinfällt. Baue eine kleine Ausstiegsrampe für Gartenteiche und Wasserbecken, damit Igel sich im Notfall selbst daraus befreien können.

Nimm Rücksicht bei der Gartenarbeit

Brenne keine Reisighaufen ab, ohne sie vorher vorsichtig auf Igel zu untersuchen. Auch in Blätterhaufen und Holzstapeln befinden sich oft Igelnester. Vorsicht ist auch Rodungsarbeiten von Hecken und Büschen geboten.

Igel am Igelhaus

Auch beim Mähen solltest du besonders auf Igel achten. Die Tierchen rollen sich nämlich bei Gefahr zusammen und können so von Rasenmähern und insbesondere Rasenmährobotern erfasst werden.  Zwar haben Rasenmähroboter Sensoren, um Kollisionen zu verhindern. Trotzdem sollten zum Schutz von Igeln und anderen dämmerungs- bzw. nachtaktiven Kleintieren Rasenmähroboter nur tagsüber eingesetzt werden. Als zusätzlichen Schutz kannst du eine sog. Apfelschürze anbringen, um ihn „tieferzulegen“. Bedenke dabei aus Garantiegründen aber, dass diese wieder entfernt werden kann. Du kannst dazu z.B. mit einem lösbaren Kleber eine Leiste aus flexiblem Kunststoff oder Metall im vorderen Bereich anbringen. Achte auf ausreichend Abstand zum Boden, sodass sie nicht beim Mähen stört.

Verwende zudem keine Chemikalien im Garten - egal ob Schneckengift, Unkrautvernichter oder Kunstdünger.

Stelle Wasser und Nahrung bereit

Sorge für Trinkwasserquellen, wie zum Beispiel eine Vogeltränke oder einen Gartenteich. Eine flache Schale oder ein Blumentopfuntersetzer eignen sich ebenfalls als Wasserstelle.

Kurz nach dem Erwachen im Frühjahr und im Herbst vor dem Winterschlaf finden Igel wenig natürliche Nahrung. In dieser nahrungsarmen Zeit freuen sie sich über eine Futterstelle. Ideal ist dafür ein flacher Teller oder Untersetzer. Gefüttert werden darf Fettes und Eiweißreiches, das dem natürlichen Speiseplan des Igels nahe kommt wie z.B. gekochte Eier oder ungewürztes, gekochtes Fleisch. Die Futterstelle sollte täglich gereinigt werden und vor anderen Tieren geschützt sein.

Bitte gib dem Igel auf keinen Fall Milch zu trinken, davon kann er Durchfall bekommen und im schlimmsten Fall sogar sterben.

Igel am Wasser

So fühlen sich Igel im Garten wohl

Mit ein paar einfach umzusetzenden, aber effektiven Maßnahmen kannst du deinen Garten zu einem regelrechten Paradies für Igel und andere Tierarten machen. In deinem Globus Baumarkt vor Ort oder unserem Online-Shop findest du alle Pflanzen und Hilfsmittel, die du für einen igelgerechten Garten benötigst.